Freitag, 13. Januar 2017

Natur (5/12)


Natur und Mensch. Mensch und Natur. 
Amazonien Panorama von Yadegar Asisi im Panometer Leipzig: „In AMAZONIEN gehen die Betrachter auf Erkundungstour in die südamerikanischen Tropen. Zuerst sieht man nur Grün, doch nach und nach entdeckt man im über 30m x 100m großen Rundbild die faszinierende Artenvielfalt.

Yadegar Asisi hat einen fiktiven Ort geschaffen, der die verschiedensten geologischen Formationen des Regenwalds in ihrer Komplexität vereint: Vom Betrachterturm in sechs Metern Höhe erschließen sich so z.B. Lichtungen und Gewässer, Baumriesen oder ein weites Tal. Mit dem Fernglas lassen sich unzählige Tiere und Pflanzen entdecken. Mit allen Sinnen wird auch die geheimnisvolle Nacht der Tropen erfahrbar, denn eine Tag- und Nachtsimulation und die eigens von Eric Babak komponierte Musik und Geräuschkulisse runden das Panorama-Erlebnis ab.“
http://www.asisi.de/de/panoramen/amazonia.html

Im Anschluss an die Ausstellung kaufte ich mir 2012 einen Bildband über den Regenwald. Dem Buch ist eine CD beigefügt mit akustischen Impressionen. Wieder zuhause legte ich die CD in den CD-Spieler, setzte mich aufs Sofa und begann, in dem Buch zu blättern. Üppige Vielfalt ... wunderschöne, bizarre Geschöpfe … Überleben ... Räuber ... Waffen & Rüstung ... Täuschung ... Kreisläufe ... Beziehungen ... Leben und Tod sind hier sehr dicht beieinander. Mangel inmitten des Reichtums: Auf der Suche nach Licht und Nährstoffen entwickeln die Organismen verschiedene Strategien. Es gibt die Strategie des Verdrängens von Konkurrenten. Und es gibt die Strategie der Kooperation. Die Strategien existieren nebeneinander.
http://www.dorlingkindersley.de/titel-0-0/regenwald-294/
http://www.thomasmarent.com/de/buecher

Angesichts meines großen Interesses an Nachhaltigkeit wurde mir empfohlen, dass ich mir den Film „Avatar – Aufbruch nach Pandora“ mal anschauen solle, was ich dann vor ein paar Monaten auch tat. In meiner Wahrnehmung hat er ein paar Schwächen: Die Verbindung zu anderen Lebewesen wird auf materieller Ebene hergestellt. Um die Verbindung herstellen zu können, wird der Wille des tierartigen Wesens zunächst gebrochen. Zum Schluss gibt es einen blutigen Kampf, in dem die Stärke siegt. Es ist ein männliches, weißes Wesen, dass die Wende bringt. Gleichzeitig sensibilisiert der Film für das Wunder der Schöpfung. Als einer der erfolgreichsten Filme weltweit scheint er die Menschen anzusprechen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Avatar_%E2%80%93_Aufbruch_nach_Pandora

Seit meiner frühen Jugend habe ich Pflanzen um mich herum, die ich hege und pflege. Seit letztem Jahr steht eine Wurmkiste in unserer Küche. Die Würmer zersetzen zusammen mit anderen Organismen die Pflanzenreste aus der Küche. Der Kompost riecht angenehm. Er gibt Wärme ab. Es ist spannend, die Veränderungen zu beobachten.

Bäume werden aus verschiedenen Gründen gefällt. Die Papierindustrie hat Interesse an dem Zellstoff. Aus Bäumen werden Bücher. Drei Bücher von drei Frauen möchte ich hier besonders hervorheben. Sie sensibilisieren für den Erhalt von Bäumen und Wäldern.

Julia Butterfly Hill - Die Botschaft der Baumfrau
http://rainbop.blogspot.de/2010/09/julia-butterfly-hill.html
http://rainbop.blogspot.de/2010/10/take-action.html

Wangari Maathai – Afrika, mein Leben
http://rainbop.blogspot.de/2009/02/wangari-maathai.html

Jane Goodall - Mein Leben für Tiere und Natur
http://rainbop.blogspot.de/2010/09/jane-goodall.html

Zurück nach Deutschland: „Das Erntedankfest gilt als eines der ältesten Feste überhaupt. Es steht in einer Reihe anderer Feste, als Teil des agrarischen Zyklus wie etwa Aussaat, erste Ernte, Nachreife. Man muss dabei bedenken, dass von Antike bis Früher Neuzeit die harte Arbeit auf dem Feld für ca. 80 Prozent der Menschen Alltag war. Die Bevölkerung war von der Ernte abhängig und kam nur mit ihr durch den Winter. Aus diesem Grund dankten sie Gott am Ende der Erntezeit für die gediehenen Feldfrüchte. Noch heute zeigt uns dieses Fest, dass das „tägliche Brot“ hart erarbeitet werden muss und nicht als „alltäglich“ angesehen werden kann.“
http://www.brauchwiki.de/Erntedankfest

Die konventionelle Landwirtschaft ist hierzulande inzwischen stark industrialisiert. Wenn der Boden nicht mehr so fruchtbar ist, wie er es mal war, so wird eben Dünger drauf gekippt. Wenn andere Lebewesen teilhaben wohlen, werden sie durch Pestizide und Insektizide getötet. Immer wieder gibt es Lebewesen, die resistent gegen das Gift werden und so werden neue, stärkere Gifte entwickelt. Vermeintlicher Reichtum durch den Einsatz von Technik. Die Menschen wissen oft nicht, wo ihre Nahrungsmittel herkommen. Sie sind von der Erde entkoppelt.

Multimilliardär Elon Musk will mit seiner Firma SpaceX den Mars kolonialisieren.
http://www.spacex.com/mars

Die Welt steht Kopf.

Für Geschäftsentscheidungen wird zunächst nach der Wirtschaftlichkeit gefragt. Erst danach kommen Fragen, wie es den Menschen an den Produktionsorten geht. Zum Schluss wird vielleicht nach dem Einfluss auf die Ökosysteme gefragt. Vielleicht auch nicht.

Was wird alles möglich, wenn wir die Reihenfolge wieder umkehren? Wenn wir als erstes dafür sorgen, dass die vorhandenen Ökosysteme geschützt werden. Wenn wir dann in uns Menschen investieren. Wenn die Menschen in Symbiose mit der Natur ein Vielfaches an Ertrag erwirtschaften. Wenn die volle Schöpfungskraft sich entfalten kann. Wenn das Gemeinwohl zum obersten Ziel des Wirtschaftens wird. Ja, was wird dann alles möglich?
https://www.ecogood.org/

Es liegt in unserer Hand, was wir aus den Möglichkeiten machen, die uns zur Verfügung stehen.

Rokia Traoré - kèlè mandi
https://www.youtube.com/watch?v=outRT0lgJVs&index=40&list=PLN-ZVQ9Hc8I6Sxm2QM_7oR5d8MFuazOe1


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Alle Beiträge zu Silvester 2016/2017:
Zeitenwende (1/12)
Gesundheit (2/12)
Leben (3/12)
Humor (4/12)
Natur (5/12)
Grenzen (6/12)
Internet (7/12)
Musik (8/12)
Liebe (9/12)
Meine Mutter (10/12)
Mein Vater (11/12)
Geburt (12/12)

Bild: 2006-11 in Vietnam ("dangerous area") 

Kommentare (6) 

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    schrieb am 15.01.2017 um 16:23
    Das sind sehr wichtige und richtige Zeilen.
    Mir ist das über ein halbes Jahrhundert bekannt. Ich habe die alte Landwirtschaft noch gekannt.

    Ich war im November im Amazonasgebiet und war mehr als beeindruckt.
    Schlimm, welcher Raubbau hier betrieben wird.
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    schrieb am 04.02.2017 um 14:00
    Alexandra - Mein Freund der Baum 1968
    https://www.youtube.com/watch?v=Fvcv4C1CG6M
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    schrieb am 04.04.2017 um 22:20
    3sat nano spezial: "Sind wir noch zu retten?" Wir leben in schwierigen Zeiten: politische Umwälzungen, Artenschwund, Klimawandel. Ein Ökokollaps droht. Aber warum macht uns das keine Angst? Ingolf Baur will es herausfinden.
    http://www.3sat.de/page/?source=/nano/gesellschaft/191652/index.html

    Die Antwort von Jane Goodall auf Ingolf Baurs Frage, ob wir Menschen vielleicht gar nicht in der Lage wären, in langen Zeiträumen zu denken: "Die indigenen Völker konnten das. Sie haben wichtige Entscheidungen nur mit Blick auf die nachfolgenden Generationen getroffen. Das ist das Problem: die Entkopplung dieses klugen Gehirns vom Herzen. Poetisch gesagt: von Liebe und Empathie."
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    schrieb am 13.05.2017 um 14:55
    Laut "Stephen Hawking, der seit Jahren die Planstelle des globalen Wissenschaftsorakels ausfüllt [...] sei die Menschheit innerhalb der nächsten 100 Jahre dem Untergang geweiht – es sei denn, sie schaffe es, im All einen neuen Planeten zu besiedeln. [...] Hawkings Prognose ruft danach, ihn zu widerlegen. Denn selbst ein Flug zu fernen Planeten böte keine Rettung. Die größte Gefahr nähme die Menschheit nämlich mit: sich selbst."
    http://www.zeit.de/2017/20/stephen-hawking-menschheit-untergang-planeten
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    schrieb am 13.05.2017 um 14:56
    Mein erster sponaner Gedanke, als ich das neulich las:
    Ach doch so lange noch???
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    schrieb am 25.11.2017 um 13:00
    Im Text erwähne ich den Film Avatar: " In meiner Wahrnehmung hat er ein paar Schwächen: Die Verbindung zu anderen Lebewesen wird auf materieller Ebene hergestellt. Um die Verbindung herstellen zu können, wird der Wille des tierartigen Wesens zunächst gebrochen."

    Im Avatar Wiki steht dazu: "Als Tsaheylu (dt. etwa „Band“) bezeichnen die Na'vi die besondere Verbindung, die sie mit verschiedenen Lebewesen ihres Mondes herstellen können. Tsaheylu befähigt die Na'vi, andere Organismen, etwa die Ikran, zu beherrschen und zu steuern. Dazu ist eine physische Verbindung nötig. Sie wird von den Na'vi mit einem ummantelten Nervenstrang (Na'vi: tswin[1]), der an ihrem Hinterhaupt sitzt, und entsprechenden Organen der anderen Lebewesen hergestellt."
    http://de.james-camerons-avatar.wikia.com/wiki/Tsaheylu

    Inzwischen habe ich eine Playlist angelegt mit Videos, in denen Menschen zu sehen sind, die sich auf eine aufmerksame Kommunikation mit Pferden einlassen. Diese Kommunikation gelingt ihnen teilweise ganz ohne Hilfsmittel. So kann es aussehen, wenn Menschen andere Wesen nicht mehr beherrschen wollen und der Willen dieser Wesen nicht gebrochen wird...
    https://www.youtube.com/playlist?list=PLN-ZVQ9Hc8I4qHcl7Xx8DVATYLubVoX82

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